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Michael Kröger
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Daniel Neugebauer
Katja Schlenker .”jede Gesellschaft schafft sich ihre spezifischen, lesbaren Strukturen.”

Sonja Meyer setzt sich in ihren bildhauerischen Arbeiten mit dem konkretem architektonischen und gesellschaftlichen Raum auseinander. In ihrem Werk geht es nicht mehr um das Objekt selbst sondern vielmehr um die Erforschung von Strukturen sozialer Prozesse. Dazu legt Sonja Meyer zunächst die Konstruktionen eines spezifischen Raumes offen. Die Merkmale werden durch vertikale und horizontale Elemente wie Mauern, Stützen, Decken oder Fassaden definiert, bestehen in bestimmten Proportionen und lassen sich exakt bemessen. In diesen Propationen untersucht Sonja Meyer individuelle Ordnungen. Die Nutzung bestehender Farb- und Formgebung und dessen Material , wie z.B. Haus, Rasen oder Strasse enthebt Sie in Ihrer Funktionalität indem sie ihn in einen anderen Betrachterraun stellt. Ihr Raumbegriff schließt den gesellschaftlichen Kontext mit ein, das Handeln, die aktuellen Zeichen der raumergreifenden Öffentlichkeit: So dient das Material, das für den Bau eines Hauses genutzt wird, in erster Hinsicht dem Menschen der Festigkeit, der Sicherheit und dem Schutz des inneren Raumes. Der öffentliche funktionale Raum steht jedoch in Sonja Meyer `s Arbeiten dem inneren geschützten Raum in Umkehrung gegenüber. Die Architektur gibt nicht nur die festigenden, eingrenzenden Grenzen vor sondern ordnet auch Einblicke in gesellschaftliche Strukturen, gleichzeitig strukturiert sie soziales Verhalten.
Mit dem subtilen künstlerischen Ein- und Rückgriff deutet Sonja Meyer um, stellt scheinbar determinierte, gesellschaftlich geprägte Erfahrungen und Werte geschickt in Frage. Materielle, durch die Architektur vorgegebene Strukturen könnten an Balance verlieren, das Stabile ins Instabile übergehen, das Äußere zum Inneren werden, wie unser Raumempfinden selbst und - übertragen auf den gesellschaftlichen Kontext - wie die Gesellschaft auch.